Jahrbuch 2005 - Geleitwort

Das vergangene Jahr 2005 war politisch außerordentlich bewegt. Es brachte nicht nur das vorläufige Scheitern der Europäischen Verfassung mit sich, sondern auch die Bildung einer neuen Bundesregierung. Für die Wissenschaft war in diesem Jahr das Zustandekommen der sogenannten Exzellenz-Initiative wichtig, wie auch der von den Koalitionspartnern vereinbarte weitestgehende Rückzug des Bundes aus dem Hochschulwesen.

Für die Berliner Wissenschaftliche Gesellschaft hat das vergangene Jahr wesentliche Veränderungen gebracht: der Vorstand wurde weitgehend ausgetauscht. Ich habe statt der bisherigen Aufgabe des 1. Stellvertretenden Vorsitzenden nunmehr den Vorsitz der BWG übernommen, den ich schon einmal in den Jahren 1999 bis 2001 wahrgenommen hatte. Herr Kollege Sösemann ist zum 1. Stellvertreter, Herr Kollege Henke zum 2. Stellvertreter des Vorsitzenden gewählt worden. Damit sind alle drei Berliner wissenschaftlichen Universitäten im Vorstand der BWG als wissenschaftliche Spitzenorganisation der Region Berlin-Brandenburg vertreten.

Dem früheren Vorsitzenden, Herrn Kollegen Arndt, sowie den ausgeschiedenen Vorstandsmitgliedern, den Herren Kollegen Demandt, Dietz und Großklaus, sage ich meinen herzlichen Dank für ihre aufopferungsvolle Tätigkeit. Herr Arndt hat als Vorsitzender vier Jahre lang das Leben der BWG mit hohem Engagement und großer menschlicher Zuwendung geprägt. Dafür sind wir ihm alle dauerhaft zu großem Dank verpfl ichtet.Herr Kollege Demandt, der über viele Jahre den sogenannten Harnackhaus-Kreis leitete, organisierte und wahrhaft zu einem geistigen Schatzkästlein der BWG ausgestaltete, hat mit seiner Pensionierung dieses Amt zum Wintersemester 2005/2006 aufgegeben. Für seine langen Dienste für die BWG danke ich ihm im Namen unseres Vereins herzlich. Die Leitung des Harnackhaus-Kreises hat nun dankenswerterweise Herr Kollege Puschner übernommen.

Im vergangenen Jahr konnte die Zahl der Mitglieder und der Veranstaltungen wieder behutsam gesteigert werden. Eine neue Veranstaltungsreihe „überbrücken“ wurde gestartet, deren erste Veranstaltung freundlicherweise die Robert-Bosch-Stiftung ermöglicht hat.

Die BWG hat sich mit besonderen Veranstaltungen auch zu aktuellen, vorwiegend wissenschaftspolitischen Themen geäußert. So wurden drei inhaltlich sehr ergiebige Podiumsdiskussionen durchgeführt:

  • 21.04.2005: „Wie stellt sich Berlin im Wettbewerb um die Eliteuniversitäten auf?“
    Moderation Prof. Dr. Günter Stock (in Zusammenarbeit mit der Initiative „an morgen denken – Wirtschaft und Wissenschaft gemeinsam für Berlin“)
  • 30.06.2005: „Berlin auf dem Wege zur Gesundheitshauptstadt Deutschlands“
    Moderation Prof. Dr. Klaus-Dirk Henke
  • 14.12.2005: „Wohin steuert die Charité ?“
    Moderation Prof. Dr. Hans-Peter Berlien

Einige weitere wichtige Veranstaltungen des vergangenen Jahres seien hier noch genannt: Auf der Mitgliederversammlung der BWG am 03.02.2005 hielt Herr Kardinal Sterzinsky den eindrucksvollen Festvortrag mit dem Thema „Bioethik – christlicher Glaube und die Entwicklung in der modernen Medizin“. Herr Kollege Schreyögg hat mit großem Erfolg die Veranstaltung „Wissenschaft der Zukunft – Zukunft der Wissenschaft, Beispiel Wirtschaftswissenschaften“ am 20.10.2005 geleitet. Dem Direktor der Gemäldegalerie der Staatlichen Museen Preußischer Kulturbesitz, Herrn Prof. Dr. Bernd Wolfgang Lindemann, sind wir für eine Führung mit dem Schwerpunkt „Alte Niederländer“ zu großem Dank verpflichtet.

Einige der Vorträge, die im Rahmen unserer Veranstaltungen gehalten wurden, sind dank der engagierten und bewährten Herausgeber-Arbeit von Herrn Kollegen Sösemann im vorgelegten Band veröffentlicht.

Schließlich haben auch die Arbeitskreise Biotechnik, Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit sowie Wissenschafts- und Hochschulpolitik wiederum wertvolle Arbeit geleistet. Die Förderung junger Wissenschaftler ist durch die Vergabe des Erhard-Höpfner-Studienpreises und des Promotionspreises der BWG weitergeführt worden. Der Erhard-Höpfner-Stiftung und der Technologiestiftung Innovationsagentur Berlin sind wir für die Unterstützung bei dieser wichtigen Aufgabe zu Dank verpflichtet.

Der vorliegende Band dokumentiert einen wesentlichen Teil unserer Arbeit im Jahre 2005 und verbindet dies mit dem besonderen Dank an die Referenten für ihre Vorträge, an die Vorstands- und Beiratsmitglieder für die Mitwirkung an der Leitung unseres Vereins, an unsere Mitglieder für ihr Engagement und an Frau Dr. Wolf von der Geschäftsstelle, die alles – organisatorisch wie kulinarisch – zusammenhält.

Michael Kloepfer