Mitgliederversammlung 2016 im Hasso-Plattner-Institut

Die diesjährige Mitgliederversammlung der Berliner Wissenschaftlichen Gesellschaft fand am 18. Februar im Hasso-Plattner-Institut in Potsdam statt. Herzlich eingeladen hatte uns Herr Prof. Christoph Meinel, Direktor des Hasso-Plattner-Institutes und Lehrstuhlinhaber für Internet-Technologie und Systeme, zu dem der Kontakt durch unser langjähriges Mitglied Frau Dr. Julia von Thienen, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Internet-Technologien und Systeme des Hasso-Plattner-Institutes sowie Vorstands-Mitglied der Ehrhard-Hoepfner-Stiftung, hergestellt wurde.

Um 17:30 Uhr sind die Mitglieder der BWG freundlich in Empfang genommen und durch eine sehr interessante Führung über die Errungenschaften Hasso Plattners, die Arbeit an seinem Institut sowie die hervorragenden Studienbedingungen an diesem in Kenntnis gesetzt worden. Anschließend wurde der nicht-öffentliche Teil der Versammlung eröffnet, der mit dem Bericht des Vorsitzenden sowie dem Finanzbericht begonnen hatte. Darauf folgte eine Vorstellung der Flüchtlingsinitiative „Welcome to Classes“ und die Aufnahme Frau Prof. em. Dr. habil. Barbara Sandners in den erweiterten Vorstand.

Gegen 19 Uhr wurde mit ein wenig Verspätung der öffentliche Teil der Mitgliederversammlung vom Vorsitzenden Prof. Dr. Franz Theuring eröffnet. Nach einem kurzen Résumé des vergangenen Jahres, gab er einen Überblick über das Veranstaltungsprogramm 2016 sowie den weiteren Verlauf des Flüchtlingsprojektes der BWG.

Begleitet wurde die Veranstaltung von unseren beiden Stammmusikern Helmgard Schmidt an der Flöte und Michael Streckenbach am Klavier, deren Zwischenspiele dieses Jahr unter dem Motto "mozärtlich" standen. Im Anschluss hielt  Prof. Dr. Christoph Meinel den Festvortrag über die Zukunft der Universität, die am Hasso-Plattner-Institut mitentwickelt wird und dort schon längst in die alltägliche Planung von Lehrveranstaltungen eingeflossen ist. Nachdem die ersten Formen akademischer Bildung - griechische Philosophen liegen unter Bäumen und scharen ihre Jünger um sich - von der klassischen Universität - eine Beschäftigung mit dicken Büchern - abgelöst worden ist, sähen wir uns nun mit dem Zeitalter der Universität 3.0 konfrontiert. Die modernen Formen akademischer Ausbildung sind diesem Konzept nach deterritorialisiert und entpersonalisiert - anstatt tagtäglich von Raum zu Raum zu hetzen, loggen sich Studierende nur noch in virtuelle Räume ein, in die die Lehrveranstaltungen live gestreamt werden. Fragen werden in einem interaktiven Chat gestellt und anschließend in themenspezifisch eingerichteten Foren weiter diskutiert. Die Prüfungen werden ebenfalls online absolviert, gespickt mit einem Online-Rollenspielen entnommenen Konzept zur weiteren Motivation der Studierenden.

Anschließend präsentierte Frau Dr. Julia von Thienen die Erhard-Höpfner-Stiftung. Gegründet wurde diese von Ihrem Urgroßvater Erhard Höpfner, der zwei große Produktionsfirmen für Laborgeräte, Vakuumpumpen sowie physikalische Instrumente leitete. Dadurch arbeitete er mit einer Reihe wissenschaftlicher Einrichtungen und führenden Wissenschaftlern des 20. Jahrhunderts zusammen. Mit seiner Stiftung wollte er dazu beitragen, dass junge Leute aus finanziell schwachen Familien die Möglichkeit dazu erhalten, ihrer Begabung nachzugehen und einen Beitrag zum Fortschreiten der Wissenschaft leisten zu können. Jährlich vergibt die Stiftung über die BWG den Erhard-Hoepfner-Studienpreis für eine herausragende wissenschaftliche Studienabschlussarbeit.

Diesen Preis erhielt in diesem Jahr Herr Simon Donges für seine transdisziplinäre Masterarbeit, mit der er ein Model über Versorgungsketten in Energiesystemen weiterentwickelte. Nach einer Laudatio von Frau Prof. Claudia Kemfert, stellte er die Errungenschaften seines Schaffens in einem hochinteressanten Kurzreferat vor.

Den Abschluss der Veranstaltung bildete eine Diskussionsrunde mit Prof. Franz Theuring, Vorsitzender der BWG, Laurenz Kern, ehemalige SHK im Projekt Welcome to Classes, Tullio Viola, ehrenamtlicher Mitarbeiter im Projekt Welcome to Classes, sowie Dr. Lina Yassin von der Charité. Frau Yassin stammt aus Palästina und brachte Verbesserungsvorschläge für die Arbeit im Projekt vor dem Hintergrund ihrer persönlichen Geschichte mit ein. Moderiert wurde die Diskussion vom stellvertretenden Vorsitzenden Dr. Aljoscha Burchardt.

Nach der Veranstaltung wurden wir mit Brezeln, Käsespießen, Obst, Bionade, Saft und Sekt, gesponsort vom Hasso-Plattner-Institut freundlich empfangen. Damit ließen wir einen sehr angenehmen Abend ausklingen.

An dieser Stelle möchten wir uns noch einmal ganz herzlich bei unseren Gastgebern Herrn Prof. Christoph Meinel und Frau Dr. Julia von Thienen, den Musikern Helmgard Schmidt und Michael Streckenbach sowie allen erschienen Gästen und Mitgliedern der BWG bedanken.