Der Umgang mit Risiken und die Folgen – BSE, Biotechnologie, Lebensmittelsicherheit

Symposium Der Umgang mit Risiken und die Folgen - BSE, Biotechnologie, Lebensmittelsicherheit

von links nach rechts: H. Wewetzer, H. Graf v. Bassewitz, R. Großklausvon links nach rechts: H. Wewetzer, H. Graf v. Bassewitz, R. Großklausvon links nach rechts: M. Horst, H. Wiesenthal, K.-D. Jany, H. Wewetzer, H. Graf v. Bassewitz, R. Großklaus, K.-J. Peters, H. David, P. Teufel, M.H. Groschupvon links nach rechts: M. Horst, H. Wiesenthal, K.-D. Jany, H. Wewetzer, H. Graf v. Bassewitz, R. Großklaus, K.-J. Peters, H. David, P. Teufel, M.H. Groschup

Der Arbeitskreis „Lebensmittelsicherheit und Verbraucherschutz“ der Berliner Wissenschaftlichen Gesellschaft (BWG) führte am Freitag, dem 23.04.2004, unter Leitung des Vorsitzenden des genannten Arbeitskreises, Herrn Prof. Dr. med. vet. Dr. h.c. mult. Dieter Großklaus, Präsident des Bundesgesundheitsamtes a.D., im Martin-Lerche-Hörsaal des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) in Berlin-Marienfelde ein ganztägiges Symposium zum oben genannten Leitthema durch. Namhafte Referenten und Podiumsteilnehmer aus Berlin und ganz Deutschland äußerten sich unter besonderer Berücksichtigung der Bovinen spongiformen Enzephalopathie (BSE) und der grünen Gentechnik zur Risikoanalyse und Risikobewertung, zu den Herausforderungen in der Tierproduktion und zu den Forderungen der Verbraucher an die Lebensmittelsicherheit. Ebenso wurde zu den Aufgaben im Risikomanagement und in einer den Vormittagsreferaten sich anschließenden Podiumsdiskussion zur Risikokommunikation Stellung genommen.

Die BWG, die in ihren eigenen Reihen über einen interdisziplinär angelegten Sachverstand verfügt, wollte mit diesem Symposium einen konstruktiven Beitrag zur Verbesserung des gesundheitlichen Verbraucherschutzes und zur Versachlichung der hierüber geführten Diskussion leisten, nachdem die BSE-Krise die Verbraucherschaft nachhaltig verunsichert hat.

Die Vormittagssitzung wurde von Herrn Prof. Dr. Hans-Jürgen Sinell, vormals Direktor des Instituts für Lebensmittelhygiene der  Freien Universität Berlin und langjähriges Mitglied der BWG, geleitet, die Moderation der Podiumsdiskussion lag in den Händen von Herrn Dr. Hartmut Wewetzer, Wissenschaftsredaktion des Berliner „Tagesspiegel“.

Das Vortragsprogramm und der wissenschaftliche Meinungsaustauch zwischen den namhaften 10 Experten aus den verschiedenen Bereichen von Wissenschaft, Forschung und Praxis sowie des öffentlichen Dienstes auf dem Podium und die Diskussion mit dem Auditorium waren gekennzeichnet durch ein hohes fachliches Niveau und  bestätigten noch einmal die Notwendigkeit einer frühzeitigen wissenschaftlichen Bewertung der Risiken und ihres gezielten praktischen Managements, das  im Vortrag an Fallbeispielen aus der Vergangenheit dargestellt wurde. Dass die Kommunikation der Verantwortungsträger untereinander und die informationelle Transparenz gegenüber den Verbrauchern dabei von entscheidender Bedeutung sind, um gerade bei letzteren keine unbegründeten und bleibenden Verunsicherungen entstehen zu lassen, wurde noch einmal nachdrücklich herausgestellt.

Ausführliche Abstracts der Vorträge und eine Zusammenfassung der Podiumsdiskussion werden im Jahrbuch 2004 der BWG veröffentlicht.

Programm

  • 9:00 Uhr - Begrüßung
    Begrüßung durch den Vorsitzenden der BWG - D. Arndt
    Begrüßung durch den Gastgeber (BfR) - A. Hensel
    Ziel des Symposiums - D. Großklaus, BWG

Vormittagssitzung
Vorsitz: H.-J. Sinell, FU Berlin

  • 09:15 Uhr - Arbeitsprinzipien der Risikoanalyse - P. Teufel, BFEL Kiel
  • 09:45 Uhr - Risikobewertung in der Biotechnologie - K.-D. Jany, BFEL Karlsruhe
  • 10:15 Uhr - BSE, CJD - derzeitiger Wissenstand - M. H. Groschup, BFAV Insel Riems
  • 10:45 Uhr - Diskussion
  • 11:15 Uhr - Kaffeepause
  • 11:30 Uhr - Herausforderungen für die Tierproduktion - K.-J. Peters, HU Berlin
  • 12:00 Uhr - Aufgaben im Risikomanagement - H. David, LAGV Düsseldorf
  • 12:30 Uhr - Forderungen der Verbraucher an die Sicherheit von LM - Edda Müller, vzbv Berlin
  • 13:00 Uhr - Diskussion
  • 13:30 Uhr - Mittagspause

Podiumsdiskussion
14:30 Uhr - 17:00 Uhr

Verbessert Risikokommunikation den Verbraucherschutz?“
Moderator: H. Wewetzer, Berlin  („Der Tagesspiegel“)
M. Horst (BLL Bonn), H. Wiesenthal, (HU Berlin), Rolf Großklaus, (BfR, Berlin), Graf Bassewitz (Dalwitz), Edda Müller, K.-J. Jany, P. Teufel, H. David, K.-J. Peters, M. H. Groschup
Schlußwort - D. Großklaus (BWG)

Referenten und Teilnehmer am Podium

  • Dir. und Prof. Dr. Paul Teufel, Leiter des Instituts für Hygiene und Produktsicherheit der Bundesforschungsanstalt für Ernährung und Lebensmittel (BFEL), Standort Kiel
  • Prof. Dr. habil. Klaus Dieter Jany, Leiter des molekularbiologischen Zentrums der Bundesforschungsanstalt für Ernährung und Lebensmittel (BFEL), Standort Karlsruhe
  • Prof. Dr. Edda Müller, Vorstand des Verbraucherzentrale-Bundesverbandes e.V. (vzbv) Berlin
  • Prof. Dr. Kurt J. Peters, Institut für Nutztierwissenschaften der Humboldt-Universität zu Berlin
  • Ltd. MR Prof. Dr. Heiner David, Vorsitzender der Länderarbeitsgemeinschaft gesundheitlicher Verbraucherschutz (LAGV), Ministerium für Umwelt und Natur-schutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf
  • Prof. Dr. Matthias Horst, Hauptgeschäftsführer des Bundes für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde e.V. (BLL), Bonn
  • Heino Graf von Bassewitz, Ökologisches Gut Dalwitz, Mecklenburg-Vorpommern
    PD Dr. Martin H. Groschup, Institut für Immunologie, Bundesforschungsanstalt für Viruskrankheiten der Tiere (BFAV) Insel Riems
    Dir. und Prof. Dr. Rolf Großklaus, Ernährungsmediziner, Bundesinstitut für Risikobewertung BfR Berlin; BWG
    Prof. Dr. Helmut Wiesenthal, Institut für Sozialwissenschaften der Humboldt-Univer-sität zu Berlin

Bericht

von Dr. med. Eva A. Richter-Kuhlmann
"Risikomanagement. BSE - 'Ende nicht in Sicht'"
im Deutschen Ärzteblatt, Jg. 101 (Heft 20) vom 14. Mai 2004, Seite C 1114 (Artikel auf Anfrage erhältlich).