Nobelpreisträger Prof. Dr. Günter Blobel im DHZB

Prof. Günter Blobel bei seinem Vortrag "Von der Zellularpathologie Rudolf Virchows zur modernen Zellbiologie und Zelltherapie. Fakten und Möglichkeiten" im DHZB

Ein großer Abend für die Berliner Wissenschaftliche Gesellschaft (BWG) und das DHZB. Im Weißen Saal des Deutsches Herzzentrum Berlin (DHZB) hielt der Medizin-Nobelpreisträger von 1999 und korrespondierendes Mitglied der BWG Prof. Dr. Dr. h. c. Günter Blobel, Leiter des Instituts für Zellbiologie der Rockefeller Universität New York einen Festvortrag zum Thema "Von der Zellularpathologie Rudolf Virchows zur modernen Zellbiologie und Zelltherapie. Fakten und Möglichkeiten".

Der allgemein verständlich gehaltene Vortrag war ein Exkurs über die Evolution der Zelle und die Weiterentwicklung der Zellfunktionen ü ber vier Milliarden Jahre. Er stellte dar, wie die DNA den Beweis erbracht hat, dass alle Menschen aus einer "Gründerfamilie" von 1000 Menschen, die vor 200.000 Jahren in Afrika lebten und die heutige Menschheit darstellen, abstammen. Insbesondere auf die wichtige Rolle der Eiweiße und ihrer Transportfunktionen in der Zelle ging Blobel verstärkt ein.

Der Ärztliche Direktor des DHZB Prof. Hetzer dankte Blobel für die große Ehre, die er nicht nur der BWG, sondern auch dem DHZB zuteil werden ließ, indem er als einer der bedeutendsten Wissenschaftler der Biochemie und Zellbiologie in seinem Haus einen so wichtigen Vortrag hielt. Hetzer verwies auf das gute zeitliche Timing, dass dieser Vortrag im Jahr des hundertjährigen Bestehens des Virchow-Klinikums und des 20jährigen Bestehens des DHZB erfolge.

Der ehemalige Vorsitzende der BWG, Prof. Dr. Dietrich Arndt, der Blobel während seines Deutschland-Aufenthaltes begleitete, hielt eine sehr persönliche Laudatio auf den 1936 in Niederschlesien geborenen Wissenschaftler.

Dieser ist nach seinem Medizinstudium in Tübingen in die USA gegangen und seit 1982 amerikanischer Staatsbürger. Er setzt sich heute als Präsident des amerikanischen Wohltätigkeitsvereins "Freunde von Dresden" neben seinen wissenschaftlichen Aktivitäten gerade auch für den Wiederaufbau und Erhalt kriegszerstörter deutscher Baudenkmäler wie Frauenkirche Dresden oder der anhaltinischen Bach-Kirche in Köthen ein.

Im Rahmen der Veranstaltung wurde der Promotionspreis 2006 der BWG an die Biochemikerin der Freien Universität Berlin Dr. Vera Jankowski durch den Vorsitzenden der BWG Prof. Kloepfer und den Vorsitzenden der Technologie Stiftung Berlin Dr. Broich verliehen.

Quelle: www.dhzb.de